Ernährungsbildung

Allgemeines Ziel der Gesundheitsförderung im Fröbel-Kindergarten & Familienzentrum Spurensucher ist die gesunde Entwicklung eines jeden Kindes. Die frühe Förderung eines bewussten Umgangs mit dem eigenen Körper - beispielsweise durch eine gesunde Ernährung, durch Bewegung und durch die Stärkung des kindlichen Selbstvertrauens - führt zu einer besseren Entfaltung von körperlichem und seelischem Wohlbefinden im Alltag.

Gesunde und schmackhafte Ernährung im Kindergartenalltag

Im Fröbel-Kindergarten & Familienzentrum Spurensucher werden die Kinder mit ausgewogenen, altersgemäßen und hochwertigen Mahlzeiten versorgt. Das Getränkeangebot besteht aus Wasser und ungesüßten Tees.

Die Gestaltung richtet sich dabei nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder, die unterschiedlichen ethnischen und religiösen Hintergründe der Kinder und ihrer Familien werden berücksichtigt. Allergiker erhalten im Bedarfsfall für sie verträgliche Kost, die die Familien mit unserem Team absprechen.

Eine große Rolle spielen der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmitteln und die gesunde Lebensmittelzubereitung auch als pädagogisches Thema für die Kinder. Und nicht zuletzt legen wir bei Fröbel Wert darauf, Kindern eine grundsätzliche Ästhetik bei der Gestaltung der gemeinsamen Mahlzeiten und deren Zubereitung zu vermitteln und Ernährung als eigenständigen kulturellen Wert zu leben.

Bildrezepte für Eltern und Kinder

Yannick Küches

In unserer Einrichtung kochen wir jede Woche gemeinsam mit einer kleinen Kindergruppe. Dabei ist es uns besonders wichtig, die Eltern einzubinden. Nach dem Besuch einer Fortbildung haben wir angefangen, das Rezept des Monats als Bildrezept zu malen. Das selbst gestaltete Rezept liegt in unserer Einrichtung zum Mitnehmen aus. So sind die Eltern im Bilde, was die Kinder in der Einrichtung lernen – und nehmen das gerne zum Nachkochen mit.

Weitere Rezeptideen

Das offene Mittagessen

Uns als Team ist es wichtig, bestehende Abläufe immer weiter zu entwickeln und den Bedürfnissen der Kinder anzupassen. So haben die Kinder in einer Kinderkonferenz in 2018 konkret folgende Wünsche geäußert:

1. Noch mehr raus in den Garten gehen zu dürfen.

2. Die Teilnahme am Mittagskreis soll nur noch freiwillig sein. Es soll nicht die ganze Gruppe zum Mittagskreis gehen.

Um diese Wünsche, die wir sehr ernst genommen haben, umsetzen zu können, musste der komplette Tagesablauf der Mitarbeiter*innen neu strukturiert werden. Fast zufällig entstand dabei das „offene“ Mittagessen im Ü3 Bereich, denn auch hier haben wir beobachtet, dass einzelne Kinder zu ihren geplanten Essenszeiten noch keinen Hunger hatten bzw. gerne früher essen möchten.

  • Durch die Öffnung des Mittagessens haben die Kinder die Möglichkeit in der Zeit von 12.00 – 13.00 Uhr zu essen.
  • In einem Körbchen liegen so viele Obst- und Gemüsestücke aus Holz, unsere sogenannten Eintrittskarten, wie Kinder im Ü3 Bereich anwesend sind.
  • Im Kinderbistro haben bis zu 18 Kinder an drei Tischen gleichzeitig Platz.
  • In der ersten Runde verteilen die Mitarbeiter*innen je 9 Eintrittskarten in den Konstruktions- und Kreativbereich. Dort werden die Kinder gefragt, ob sie essen möchten.
  • Wenn sie möchten bekommen sie eine "Eintrittskarte", waschen sich die Hände und gehen dann in das Kinderbistro.
  • Dort gibt das Kind die Eintrittskarte ab und die Mitarbeiterin notiert das Kind als anwesend in der Liste.
  • Das Kind holt sich selbständig das benötigte Geschirr und das Besteck, wählt einen Platz und bedient sich am Essen, das bereits in Glasschüsseln auf dem Tisch steht.
  • Sind die Kinder fertig, räumen sie ihr Geschirr und Besteck auf den bereitstehenden Servierwagen, nehmen sich eine der abgezählten Eintrittskarten und bringen diese in den Konstruktions- oder Kreativraum zu einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter. Dort werden weitere Kinder gefragt, ob sie essen möchten.
  • Im Anschluss geht das Kind seine Hände waschen und Zähne putzen.
  • Anders wie beim Frühstück, Gemüsesnack am Vormittag oder dem Imbiss am Nachmittag, sollen alle Kinder am Mittagessen teilnehmen, damit sie mindestens eine Mahlzeit am Tag gegessen haben. Mag ein bzw. mögen mehrere Kinder das Mittagessen nicht, gehen die Kinder zurück in ihren Bereich und werden im Anschluss des Mittagessens noch einmal zusammengerufen um ihnen eine Alternative anzubieten.

Die Kinder werden in der gesamten Essenssituation von zwei Mitarbeiter*innen begleitet und in ihrer Selbständigkeit unterstützt.

  • Die Kinder sind in der Essenssituation selbstbestimmend: Wann möchte ich essen? Mit wem möchte ich essen? Was und wie viel möchte ich essen? Wie lange möchte ich essen?
  • Sie erleben sich als Selbstwirksam: Ich weiß welches Geschirr und Besteck ich benötige. Ich weiß wo es steht und besorge es mir. Ich decke mir meinen Platz ein und nehme mir das Essen selber. Ich räume meinen Platz auf.Ich nehme mir die Zeit, die ich brauche (mal esse ich schnell, weil ich noch etwas vor habe - mal esse ich langsam und genieße die wechselnden Gesprächspartner an meinem Tisch)
  • Die Kinder erleben sich als Teil des sozialen Miteinander: Die Kinder helfen sich untereinander. Verabreden sich zum Mittagessen. Sprechen sich ab. Teilen das Essen. Nehmen Rücksicht. Warten ab. Führen tiefsinnige Gespräche.

 

Das sagen die Kinder über das Mittagessen:

  • "Ich mag das Essen - lecker."
  • "Wir können auch mal richtiges Essen essen, nicht nur immer Suppe - richtiges Essen sind Pommes."
  • "Das Essen was ich grade esse, schmeckt mir am besten."
  • "Ich mag nicht so eckelige Sachen. Ich mag am liebsten Eier, Nudeln und Spaghetti."
  • "Ich finde die Obststücke als Eintrittskarten gut."